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Braucht man die IAA noch?

Heute, am 12.09., beginnt die Internationale Automobilausstellung in Frankfurt. Autohersteller stellen dort ihre Neuentwicklungen vor. So weit, so unspektakulär. Im Jahr 2019 stellt sich allerdings eine Frage: Ist diese Messe in Zeiten des Klimawandels überhaupt noch nötig? Verschiedene Umweltschutzgruppen und antikapitalistische Bewegungen haben darauf eine Antwort: Nein. Sie sehen die IAA als Bühne der geldgierigen Konzerne, die nur ihre Gewinne sehen. Das Klima und künftige Generationen blieben dabei auf der Strecke. Angesichts der starken Verkaufszahlen der SUVs mit Verbrennungsmotoren ist das ein legitimer Einwand. Es müssen neue Konzepte her, bzw. bestehende Konzepte (z.B. Elektroautos) verbessert werden.

 

Ein Auto wurde im Rahmen eines Kunstprojektes auf dem Geländer der Landesgartenschau Würzburg bemalt und bepflanzt.
So drastisch wird die Zukunft der Autos nicht aussehen. Foto: Max Simon Schäfer

Weiterhin notwendig

Aus diesem Grund hat die IAA auch noch im Jahr 2019 und darüber hinaus ihre Daseinsberechtigung. Die Automobilhersteller und deren Zulieferer müssen sich dort weiterhin treffen, austauschen und ihre Produkte vorstellen. Konventionelle Fahrzeuge sind dort aber fehl am Platz. Die IAA sollte eine Ausstellung neuer Konzepte werden.

 

Über die reine Vorstellung der eigenen Produkte hinaus muss dort eine kritische Auseinandersetzung der Hersteller mit sich selbst und den Produkten stattfinden. Seminare oder Podiumsdiskussionen zu bestehenden Konzepten und neuen Ideen im Bereich der Antriebe oder alternativen Treibstoffen könnten helfen, diese neuen Konzepte schneller massen- bzw. markttauglich zu machen.

 

Innovationsmesse

Die IAA sollte sich also schneller zu einer Zukunftsmesse entwickeln. Dabei ist in Frage zu stellen, ob man überhaupt eine reine Automobilausstellung braucht. Gerade angesichts der sinkenden Ausstellerzahlen. Stattdessen sollten auch andere Mobilitätskonzepte vorgestellt werden. Car Sharing Konzepte (selbstverständlich dann mit alternativen Antrieben), ÖPNV Ideen sollten dort diskutiert werden. Auf diese Weise steigt die Konkurrenz auf die großen Automobilkonzerne, nicht nur branchenintern.

 

Die Frage, ob die IAA noch ihre Daseinsberechtigung hat, muss dann vielleicht doch mit „nein“ beantwortet werden. Allerdings mit einem Zusatz. Die IAA in ihrer bisherigen Form hat ausgedient. Die Welt braucht keine weitere schillernde Selbstdarstellungsshow der Hersteller, die sich darin messen, wer den größten SUV baut. In diesem Punkt haben die Protestierenden Recht. Ihr Protest gegen die IAA ist legitim und wichtig, wenn dieser friedlich abläuft.  

 

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