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„Die Mitchells gegen die Maschinen“ (Netflix): Familienstimmung, Weltuntergang und Techniksatire

Im Netflix-Film „Die Mitchells gegen die Maschinen“ versuchen Roboter die Erde zu übernehmen. Der Animationsfilm versucht dabei den Generationenkonflikt im Zeitalter des Internets zu überwinden und die Familie zu stärken.

 

Die erste Szene von „Die Mitchells gegen die Maschinen“ auf Netflix gibt einen Vorgeschmack, in welche Richtung sich der Netflix-Film entwickelt. Es fängt actiongeladen an: Roboter suchen zwischen brennenden Autos nach den letzten Menschen. Untermalt wird das Ganze mit dramatischer Musik. Dann ist ein Auto zu sehen, dass sich in hoher Geschwindigkeit auf die Maschinen zubewegt.

 

Die Blockbusterstimmung wird dann aber durch einen Roboter ruiniert, der sich fragt, welche Art von Kombi das Auto ist. Hier zeigt sich die komische Seite des Animationsfilms aus dem Hause „Sony Pictures Animations“ und damit auch dessen ambivalenter Charakter. Die Grundgeschichte, die den Rahmen der Handlung bildet, ist spannend und actionreich, während die Szenen voller Witz sind. Der Film ist dabei so schnell, dass Zuschauer:innen aus dem Lachen kaum herauskommen – vom aufkommender Langeweile ganz zu schweigen.

 

„Die Mitchells gegen die Maschinen“ (Netflix): Comedy-Familien-Action-Film

Der Netflix-Film „Die Mitchells gegen die Maschinen“ zeigt aber auch die gewöhnlichen Probleme in einer Familie: Die Protagonistin Katie ist ein Nerd und dadurch eine Außenseiterin. Ihre Leidenschaft ist das Filmemachen. Dazu hält sie meistens Szenen aus dem Alltag fest und schneidet sie zu kleinen Comedyclips zusammen. Ihr Vater Rick versteht die Leidenschaft nicht und glaubt nicht an sie. Deshalb will Katie aus ihrem bisherigen Leben ausbrechen und zu einem College wechseln, wo sie auf Gleichgesinnte trifft.

Rick Mitchell will wieder eine Bindung zu Katie aufbauen und schlägt vor, einen Roadtrip zu machen. Dadurch verpasst Katie die Orientierungswoche am College, so dass sie wiederum genervt von ihrem Vater ist. Auf dem Roadtrip versuchen sie das Beste aus dem Schlamassel zu machen. Das große Problem kommt allerdings erst noch auf sie zu.

 

Netflix-Film „Die Mitchells gegen die Maschinen“ hat auch satirische Elemente

Ein Technikunternehmen, das als eine Mischung aus Apple, Amazon, Tesla und Facebook daherkommt, stellt Roboter als neue Assistenten der Menschen vor. An dieser Stelle beginnt der Weltuntergang im Netflix-Film „Die Mitchells gegen die Maschinen“: Die Roboter sind böse, weil sich ein Smartphone an seinem Besitzer, dem Chef des Technikkonzerns, rächen will. Smartphone-Nutzer:innen im echten Leben sollten vorsichtig sein, denn der Umgang mit dem Handy ist ein Grund für die Revolution der Maschinen. Das Smartphone zahlt sich also für jede Wischbewegung, für jedes Rumtippen und jedes Anfassen mit fettigen Fingern heim.

 

Und die Roboter entscheiden, dass die Erde ohne Menschen besser dran ist und wollen sie ins Weltall schießen. Damit beginnt also die Apokalypse in „Die Mitchells gegen die Maschinen“. An dieser Stelle erinnert der Film auch an Zombiefilme. Nur gibt es keine Zombies, sondern Smombies. Sobald das Wlan deaktiviert ist, drehen alle Menschen durch und springen sogar freiwillig in die Gefängnisse der Maschinen, um wieder empfang zu haben.

 

„Die Mitchells gegen die Maschinen“ (Netflix): Außenseiter als Weltretter:innen

Die Roboter, die an die Druiden aus Star Wars Episode 1 und die Cybermen von „Doctor Who“ erinnern, nehmen alle Menschen gefangen – außer den Mitchells. Die konnten aus irgendeinem Grund entkommen, den sie vermutlich selbst nicht kennen. Denn sie haben, wie die Roboter auch merken, keine wirklichen Stärken. Stattdessen sind sie chaotisch. Trotzdem liegt die Rettung der Welt ihn ihren Händen.

 

Sie machen sich dann auf den Weg und kommen sich auf der Reise näher. Die Familie wird wieder eins. Insofern ist der Netflix-Film „Die Mitchells gegen die Maschinen“ auch eine Familiengeschichte, die den klassischen Generationenkonflikt zwischen Eltern und Kindern zeigt. Dabei teilt der Film in alle Richtungen aus. Es geht nicht nur darum, dass Technik und Smartphones schlecht für Menschen sind, sondern auch um die Menschen, welche die Entwicklung kategorisch ablehnen und es als Spielzeug abtun.

 

„Die Mitchells gegen die Maschinen“: Eine Familie kann alles schaffen

„Die Mitchells gegen die Maschinen“ auf Netflix ist daher ein Plädoyer für mehr Verständnis zwischen den Generationen und einen stärkeren Zusammenhalt innerhalb der Familie. Das legt sogar der Abspann nahe: Familienfotos der Macher:innen des Films werden gezeigt. Wenn Zuschauer:innen es weniger gesellschaftskritisch wollen, können sie es aber auch als extrem lustigen Animationsfilm schauen, an dessen Ende alle glücklich und als Familie vereint in den Sonnenuntergang laufen.

 

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