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Hügelsheim: Was sich durch den Klimawandel ändert

Der Klimawandel sorgt für höhere Temperaturen und extreme Wetterereignisse. Aber wie wirkt sich das auf Hügelsheim aus? Ein Forschungsprojekt der Uni Freiburg gibt eine mögliche Antwort.

 

In Kanada wurden Rekordtemperaturen von 49,5 Grad Celsius gemessen. Starkregen in Hügelsheim sorgten für überflutete Keller. In der vergangenen Woche konnten extreme Wettereignisse beobachtet werden.

 

Stürme, Starkregen und Hitzewellen werden in Folge des Klimawandels häufiger. Damit rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD). Die beobachtete Häufigkeit könne als Indiz dafür gesehen werden. Seit 1881, dem Beginn der systematischen Wetteraufzeichnung, hat sich die Durchschnittstemperatur bereits um 1,6 Grad erhöht.

 

Hügelsheim: Forschungsprojekt untersucht Auswirkungen des Klimawandels

Aber wie wirkt sich der Klimawandel konkret auf Gemeinden wie Hügelsheim aus? Das untersucht das Forschungsprojekt „Lokale Kompetenzentwicklung zur Klimawandelanpassung in kleinen und mittleren Kommunen und Landkreisen“, das am Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie der Universität Freiburg angesiedelt ist. In der aktuellen Phase wird untersucht, inwiefern die über 1000 Gemeinden in Baden-Württemberg, darunter auch Hügelsheim, von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind. Dazu untersuchen die Forschenden acht Parameter mit verschiedenen Indikatoren:

  • Hitzebelastung (Tropennächte, Sommertage, Hitzetage)
  • Vegetationsperiode (Beginnt, wenn die Durchschnittstemperatur an sechs Tagen in Folge über 5 Grad ist)
  • Kälteeinfluss (Frosttage, Eistage)
  • Winterniederschlag (Niederschlagsmenge im Dezember, Januar, Februar)
  • Sommerniederschlag (Niederschlagsmenge im Juni, Juli, August)
  • Trockenperioden (Vier Tage in Folge weniger als ein Millimeter Niederschlag)
  • Starkregen (Mehr als 20 Millimeter Niederschlag)
  • Durchschnittliche Jahrestemperatur (Durchschnittliche Temperatur aller Tage im Jahr)

Die Daten stammen von der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg. Auf deren Grundlagen erstellen die Forschenden Projektionen, wie sich die Parameter in naher und ferner Zukunft in den Kommunen entwickeln, wenn die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre wie bisher steigt. Es ist also ein „Worst-Case“-Szenario. Als Vergleichswert dient der Zeitraum von 1971 bis 2000.

 

Hügelsheim: Klimakrise führt zu Temperaturanstieg um 3,6 Grad

In Hügelsheim wird die Temperatur in naher Zukunft (2021-2050) um 1,3 Grad auf eine mittlere Jahrestemperatur von 11,9 Grad ansteigen. In ferner Zukunft (2071-2100) steigt die Temperatur um 3,6 Grad. Der Temperaturanstieg ist daher der offensichtlichste Indikator für den Klimawandel.

 

Der Anstieg der Durchschnittstemperatur in Hügelsheim drückt sich auch in der Anzahl der Sommertage, also der Tage mit Höchstwerten über 25 Grad, aus. Im Vergleichszeitraum von 1971 bis 2000 waren es 54 Tage pro Jahr. In naher Zukunft sind es 68. In ferner Zukunft 99. Auch die Anzahl der Tage mit einer Temperatur über 30 Grad nimmt laut der Projektion zu. Die Zahl der tropischen Nächte, in welchen die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt, nimmt ebenfalls zu. 2070 sind es 20.

 

Auch im Winter wird es in Hügelsheim wärmer. Das lässt sich an der Verlängerungen der Vegetationsperiode erkennen. Gemessen wird die Anzahl der Tage zwischen der ersten Phase mit mindestens sechs Tagen, an welchen die Durchschnittstemperatur bei über fünf Grad lag, und die erste Phase nach dem 1. Juni mit mindestens sechs Tagen unter dieser Marke. Von 1971 bis 2000 waren das 280 Tage. In naher Zukunft sollen es 299 Tage sein. 330 Tage soll die Vegetationsperiode in ferner Zukunft dauern. Die Zahl der Frost- und Eistage nimmt ab. In ferner Zukunft soll es laut der Modelle der Forschenden aus Freiburg nur noch zwei Eistage mit Höchstwerten unter null Grad geben.

 

Klimawandel in Hügelsheim: Weniger Regen, mehr Trockenperioden

In den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar nimmt der Niederschlag in Hügelsheim in naher und ferner Zukunft zu. Im Sommer fällt allerdings weniger Regen. Auch Dürreperioden ohne Niederschlag nehmen zu. Dadurch verschärft der Klimawandel das Problem der Trockenheit mit den entsprechenden Folgen für die Landwirtschaft und die Wälder.

 

Während die Regenmenge insgesamt in Hügelsheim abnimmt, werden extreme Wetterereignisse wahrscheinlicher. So erhöht sich die Zahl der Tage mit Starkregen laut der Projektion der Forschenden in naher Zukunft auf sieben, in ferner Zukunft auf acht Tage. Das Risiko von überfluteten Kellern in Hügelsheim steigt damit ebenfalls an.

 

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