· 

„Mighty Ducks 3 - Jetzt mischen sie die High School auf“ (Disney): Es gibt auch eine Defensive

Der Eishockey-Film „Mighty Ducks 3 - Jetzt mischen sie die High School auf“ führt die Ducks an eine elitäre Privatschule und zeigt eine wichtige Seite im Eishockeyspiel, die von den Vorgängern außer Acht gelassen wird.

 

„Keine Führung ist sicher, wenn die Verteidigung versagt“. Dass diese Aussage von ihrem neuen Trainer Ted Orion (Jeffrey Nordling) zutrifft, müssen die Ducks im dritten Teil der Serie bitter lernen. In ihrem ersten Spiel für eine elitäre Privatschule werfen sie eine 9:0-Führung im letzten Drittel weg und spielen nur Unentschieden. Der Höhenflug aus den ersten beiden Filmen wird in Disneys „Mighty Ducks 3 - Jetzt mischen sie die High School auf“ ein bisschen gestoppt.

 

Es ist eine harte Zeit für die Ducks im neuen Umfeld und unter dem neuen Trainer. Gordon Bombay, ihr alter Coach und Protagonist von „Mighty Ducks - Das Superteam“ und Mighty Ducks 2 - Das Superteam kehrt zurück“, ist nicht mehr Teil des Teams. Dadurch schlüpft Charlie Conway, der Kapitän der Ducks, in die Rolle der zentralen Figur des Eishockey-Films. Er ist jetzt der Protagonist der Heldenreise.

 

„Mighty Ducks 3 - Jetzt mischen sie die High School auf“ (Disney): Conways Wandel

Besonders für ihn, der Gordon Bombay nahesteht, ist es sehr schwer, sich in dem neuen Umfeld zurechtzufinden. Dazu gehören auch die Anforderungen seines neuen Trainers. Er muss lernen, dass es Aufgaben gibt, die vielleicht keinen Spaß machen. Beim Eishockey ist das für ihn die Verteidigung. Und so ist er es, der zwischenzeitlich aus dem Team ausbricht und von einem alten Freund – die Rolle des Mentors von außen übernimmt in „Mighty Ducks 3“ Bombay – wieder auf die rechte Bahn gebracht werden muss. Das passt nicht so recht zu Conway, der sich in „Mighty Ducks 2“ in den Dienst des Teams stellte und sich selbst für den Erfolg zurückstellte. An dieser Stelle ist die „Mighty Ducks“-Reihe ein wenig inkonsistent. Wie dem auch sei, auch Charlie Conway lernt es nach seiner Rückkehr und macht es richtig: Happy End.

 

Es scheint, als wollten Disney und die Macher:innen der „Mighty Ducks“-Filme mit dem dritten Teil einen gewissen Bildungsauftrag erfüllen. Nach den Offensivspektakeln der ersten beiden Filme steht jetzt die Verteidigung im Vordergrund. Es ist eine Ansage an alle Kinder, die Eishockey – oder jede andere Teamsportart – spielen: „Ihr müsst auch nach hinten spielen, um zu gewinnen“. Alle Torhüter:innen werden es ihnen danken, dass die falsche Balance zwischen Offensive und Defensive geradegerückt wird.

 

Begleitet wird die Entwicklung der Ducks zu vollständigen Eishockeyspieler:innen durch den Hauch einer Liebesgeschichte zwischen Conway und der Mitschülerin Linda. Die bleibt allerdings nur eine Randnotiz des Films.

 

„Mighty Ducks 3“: Leistung und Geld ist alles

Der zentrale Handlungsstrang – neben Conways Coming-of-Age-Geschichte – ist der Konflikt mit der älteren Schulmannschaft. Deren Spieler bestehen fast ausnahmslos aus wohlhabenden Familien und lassen die Ducks deutlich spüren, dass sie nicht auf die Schule gehören. Sie seien nur „Quotenkids“. Die zwei Teams spielen sich gegenseitig Streiche. Daraus zieht auch der Film seinen Comedy-Anteil, der allerdings spürbar geringer ist, als bei den Vorgängern. Die arroganten Spieler der Schulmannschaft sind also die Antagonisten und „Mighty Ducks 3“ gibt sich alle Mühe, das auch zu unterstreichen. So ist in einer Szene ein Aufkleber mit der Südstaatenflagge darauf zu sehen.

 

Der Konflikt geht dabei über eine normale sportliche Abneigung hinaus. Es wird deutlich, dass die etablierte Mannschaft die Ducks verachtet. Insofern versprüht „Mighty Ducks 3 - Jetzt mischen sie die High School auf“ einen Hauch von Klassenkampf. Sozialkritisch wird der Film nicht, denn der Schulbesuch der Ducks wird klar an eine Bedingung des sportlichen Erfolgs geknüpft. Die Botschaft ist also klar: Zeige Top-Leistungen, habe viel Geld oder flieg raus.

 

Mighty Ducks 3 - Jetzt mischen sie die High School auf“ ist auf Disney Plus zu sehen. Der Film ist 1996 erschienen.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0