Der Disney-Film „Mighty Ducks – Das Superteam“ erinnert daran, dass gewinnen nicht immer alles ist, und hebt den Sinn der Gemeinschaft hervor. Eine Wiederentdeckung.
„Just win“: Nur gewinnen zählt. Das ist das Motto von Gordon Bombay. Der von Emilio Estevez gespielte Protagonist des auf „Disney Plus“ verfügbaren Eishockeyfilms ist Anwalt. In seinem Berufsleben ist ihm recht, um zu gewinnen. Fairness und ethische Standards sind egal. Denn auch eine faire Niederlage ist eine Niederlage.
Diese Einstellung hat Gordon Bombay von einem Eishockeytrainer in seiner Kindheit. Coach Jack Reilly bringt seinen Spielern nämlich genau das bei. Nur der Sieg zählt, wie das Publikum in Rückblenden zu einem Finale in Bombays eigener Jugendkarriere erfährt.
„Mighty Ducks – Das Superteam“ auf Disney Plus: Der Absturz zum Start
Als Erwachsener interessiert er sich überhaupt nicht mehr für seine alte Leidenschaft. Er schlägt sogar Karten für ein NHL-Spiel – immerhin die beste Eishockeyliga der Welt – aus, um stattdessen zu arbeiten.
Hochmut kommt vor dem Fall, heißt es, und so ist es auch im Disney-Film „Mighty Ducks – Das Superteam“. Gordon Bombay fährt betrunken Auto und muss Sozialstunden leisten. Das ist auch die Idee seines Chefs, welcher der Meinung ist, dass Bombay zu sehr in der Arbeit stecke und Teamplay und das Einhalten von Regeln lernen müsse.
„Mighty Ducks“ (Disney Plus): Der katastrophale Abstieg
Der reiche Anwalt muss also Kindern Eishockey beibringen und wird dabei mit einer gänzlich gegensätzlichen Lebensrealität konfrontiert. Seine Mannschaft, die späteren „Mighty Ducks“, besteht aus einer Gruppe von armen Kindern, die für einen Film aus dem Jahr 1992 überraschend divers besetzt ist. Den Spieler:innen haben aber keine Ausrüstung und spielen auf einem Teich statt in einer echten Eishalle.
Am Anfang von „Mighty Ducks – Das Superteam“ kann Gordon Bombay damit überhaupt nicht umgehen und macht sich über die Kinder lustig. Bei Niederlagen, besonders nach dem Spiel gegen sein altes Team, schimpft er mit den Kindern. Wie bei seinem Anwaltsdasein versucht es Bombay auch mit Betrügereien, aber selbst das misslingt.
Die magische Wende in „Mighty Ducks – Das Superteam“
Dann folgt die Wende im Eishockey-Film von Disney: Bombay nimmt sich nach dem Gespräch mit seinem alten Freund Hans doch Zeit, um einmal selbst die Schlittschuhe zu schnüren. Er läuft ein paar Runden und die „magische“ Entwicklung vom Egoisten zum Teamspieler beginnt. Filmisch wird sie durch die Wahl des Fahrzeugs dargestellt. Am Anfang sitzt der überhebliche Anwalt in einer Limousine, später dann in einem Kleinbus.
Und damit beginnt auch die zweite Entwicklung: Die „Ducks“ werden auch zum Team und entwickeln sich spielerisch weiter. „Spielerisch“ ist in diesem Fall wörtlich zu verstehen, denn Gordon Bombay wählt einen gegensätzlichen Weg als sein alter Trainer. Er zeigt den Kindern, dass der Spaß im Vordergrund steht. Dadurch entfalten sie eine Dynamik, die sie Inliner laufend durch ein Einkaufszentrum und schließlich ins Playoff-Finale führt.
„Mighty Ducks – Das Superteam“ (Disney): Chance zur Revanche
Dort trifft der ehemalige Schüler erneut auf seinen alten Trainer. Der konstruktive, auf der Liebe zum Eishockeyspiel basierende Traineransatz Bombays trifft also auf den rein erfolgsorientierten und autoritäreren Ansatz von Jack Reilly.
Bei „Mighty Ducks“ handelt es sich um einen Film von Disney. Wie es sich gehört endet die Gute-Laune-Dynamik – mit kleinen zwischenzeitlichen Rückschlägen – in einem Happy End, bei dem sich alle in den Armen liegen.
Kleine Schönheitsfehler des Disney-Films "Mighty Ducks – Das Superteam"
Die positive Dynamik lässt sich auch dadurch nur schwer bremsen, dass der Eishockey-Film an vielen Stellen unrealistisch ist. Eishockey-Schiedsrichter:innen sollten wirklich nicht so genau hinschauen. Auch für Kinder sollten sich nicht alles abschauen, wenn sie nicht regelmäßig auf die Strafbank wollen. Filmisch ist es auch keine Bestleistung. So muss in einer Kameraeinstellung ein bemalter Spiegel anstatt der Eisfläche hinhalten, damit die Spieler gut darin zu sehen sind. Bei aller Nostalgie ist das aber leicht zu verzeihen.
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